Als Tennisfan ist Simon Graf ganz nah dran. Sein Leben und Arbeiten als Sportreporter beim Australian Open in Melbourne aber gleicht dem von armen Hühnern in der Legefabrik. 
«Nicht, dass ich mich beklagen würde», klagt Tagi-Mann Simon Graf. Immerhin dürfe er hin und wieder hinaus ins Stadion, um einen Match zu sehen. Und «um 17 Uhr wird im ‚Media Garden‘ zur Happy Hour geladen, wo die Turniersponsoren Jacobs Creek (Rot- und Weisswein) und Heineken (Bier, richtig) uns mit ihren Produkten versorgen und dazu beitragen, dass die Finger wieder etwas freier über die Tasten des Laptops gleiten.» Das weckt Neid und Mitleid. «Auf engstem Raum versammelt sich bei uns viel Tenniskompetenz.»
Mit sorgsam notierten Details aus dem Pressezentrum, vom Center-Court und vom Geschehen vor und hinter den Kulissen des ersten Grand-Slam-Turniers im Jahr versorgt Simon Graf die wachsende Tennis-Fangemeinde in der Schweiz – auf einem eigens eingerichteten Newsnetz-Blog. Afficionados erfahren alles über die kurzen Röcke der Damen, die Vorlieben der Stars und das Mulitikulti-Treiben der Journalisten-Meute. Nun steht Graf vor dem Spiel der Spiele, dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Schweizer Stars in einem Viertelsfinal eines grossen Turniers. Mit einem Stanislaw Wawrinka in Bestform und einem ambitionierten Roger Federer, der das Zeug hat, wieder die Nr. 1 zu werden. Am Dienstag treffen sie aufeinander, und ganz nah dran: Simon Graf.
