Rückblick auf den 20. Communication Summit

Bühne frei für den 20. Communication Summit an der ETH Zürich. Am 7. Februar 2024 sassen rund 250 Gäste der Medien- und PR-Branche im Audimax für den Jubiläumsanlass zur Künstlichen Intelligenz.

Alle Bilder finden Sie auf der Website des Communication Summit

Auf die Frage, warum es noch eine Veranstaltung zu Künstlicher Intelligenz und Kommunikation braucht, antwortet ChatGPT: «Weil KI und Medien die perfekte Beziehungskomödie sind – sie verstehen sich manchmal, manchmal gibt es Missverständnisse, aber am Ende sorgen sie immer für ein unterhaltsames Spektakel!»

Sehen Expertinnen und Experten den Einsatz von KI auch so entspannt? Erfassen sie künstliche Intelligenz als Hilfsmittel oder sorgen sie sich über ethische Herausforderungen, Jobverluste und das Misstrauen von Leserinnen und Lesern gegenüber KI-generierten journalistischen Inhalten? Den Communication Summit 2024 organisiert der Zürcher Presseverein (ZPV) zusammen mit der Zürcher PR-Gesellschaft (ZPRG). Moderiert hat Reto Lipp (SRF, «Eco Talk»). Die ZPV-Präsidentin Fabienne Sennhauser (Tamedia, Chefredaktion Zürichsee-Zeitung) konsultiert für ihre Begrüssungsworte Chat GPT. Und Reto Lipp meint, wir werden sehen, was KI verspricht und gibt die Bühne frei für Patrick Karpiczenko, KI-Filmer, Autor und Komiker.

In der «Karpi-Show» fragt sich der Komiker, ob Maschinen lustig sein können: Heidi-Trailer, Video von Weltwoche-Chef Köppel usw. – nicht alle Beispiele sind politisch korrekt  jedoch Satire darf das. Den absoluten Brüller zeigt Karpi am Schluss: Wie Adolf Ogi seine legendäre Neujahrsrede auf Japanisch hält – wohlverstanden mit japanischen Untertiteln.

Nach Karpis «Schabernack» diskutieren Dorothea Baur, Expertin für Ethik und KI mit Daniel Jörg, Chief Innovation Officer, (Farner) und Gaudenz Looser, stv. Chefredaktor 20 Minuten, (Tamedia,) wie auch David Rosenthal, Experte für Daten- und Technologie-Recht, (Vischer Anwälte) und Thilo Stadelmann, Professor für KI, (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW). Gaudenz Looser berichtet von 20-Minuten: Eine Arbeitsgruppe evaluiere, etwa zur Reduktion von langen Texten für Lead und Titel.

Diskutiert werden auch Risiken, beispielsweise Fake-Videos. Zuviel KI sei auch eine Chance für «Human Made». Das Horrorszenario ist für Karpi, wenn der Mensch schlechte KI-Arbeit «schönflicken» muss. Auch Themen wie Rassismus, Sexismus und Vorurteile diskutieren die Expertinnen und Experten. Nicht zu vergessen, dass KI jeweils einen neuen Zusammenhang aus Daten zusammensetzt: KI ist per Definition der Durchschnitt aller Daten. Es brauche neben Datenschützer auch Datenexplorer, so die Meinun. Man appelliert an eine gewisse Gelassenheit, vieles werde sich ergeben und vergleicht damit die Anfänge des Internets. 

Kurzum, die 20. Veranstaltung war ein Erfolg – interessante Aspekte, Meinungen und eine lockere Stimmung im Audimax. «Human Made» war das Dankeschön an alle Beteiligten, auch an die Sponsoren – und an den ehemaligen ZPV-Geschäftsführer Felix Aeberli. Das legendäre Networking bei Apéro und Fingerfood dauerte im Jubiläumsjahr besonders lange.