Seltener Besuch im SRF-Studio: Der Chef der des Nachrichtendiensts des Bundes (NDB), Markus Seiler, stellt sich an die Rundschau-Theke und gibt Auskunft.
Noch vor Kurzem war das hier die Standard-Antwort des „Chefs Kommunikation“ des Nachrichtendienstes des Bundes, Felix Endrich. So twitterte das jedenfalls Rundschau-Moderator Sandro Brotz letzten Herbst:
Standardantwort unseres Geheimdienstes #fail #NSA #NDB pic.twitter.com/MJTqnaJuA3
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) October 28, 2013
Über den Winter hat man sich nun aber offenbar eines Besseren besinnt und eingesehen, dass man auch als Nachrichtendienst der Öffentlichkeit gegenüber auskunftspflichtig ist.
Der Auftritt von Markus Seiler in der „Rundschau“ ist sehenswert, denn einerseits erfährt man, dass Leute, die verdächtige Internet-Postings machen, eruiert und kontaktiert werden (bei Minderjährigen werden auch die Eltern kontaktiert). Und andererseits erfährt man, dass der NDB absolut gesetzeskonform vorgeht und niemals etwas Illegales machen würde oder auch nur jemanden dazu anstiften würde. Man kann das nun glauben oder nicht, aber in Anbetracht der Snowden-Leaks hat die Aussage etwas beruhigendes.
Es bleibt die Frage, warum Brotz keine Frage zu den Snowden-Leaks gestellt hat. Also mich hätte das sehr interessiert.
Vom Event gab’s dann auch noch ein Erinnerungsföteli:
Eher selten, dass sich ein Geheimdienstchef live einem TV-Interview stellt: Markus Seiler tut's, gleich #srfrundschau pic.twitter.com/ueeEcNBUwu
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) May 14, 2014