Split only

Die Uster Nachrichten waren einmal. Tamedia dünnt in der Zürcher Agglomeration das Angebot aus, und stellt den regionalen Gratisanzeiger ein. Die Grundversorgung für die Werbekunden soll nun der Oberland-Split des Tages-Anzeigers sicherstellen.

„All news is local“. Das Zürcher Verlagshaus Tamedia, das sich landesweit seine Pfründe in der Regionalpresse sichert und im Grossraum Zürich die lokalen Claims absteckt, trennt sich von einem Blättchen in der Agglomeration, um das – ausser die betroffenen Journalisten und notorische Gewohnheitsleser – kaum jemand eine Träne vergiessen wird. Am kommenden Donnerstag erscheint der Gratisanzeiger „Uster Nachrichten“ zum letzten Mal. Die Zeitung wurde 1980 gegründet und gehört seit 2005 zu Tamedia, sie hatte zuletzt eine Auflage von 64’000 Exemplaren. Verteilt worden waren die „Uster Nachrichten“ in den Gemeinden der drei Zürcher Oberländer Bezirke Uster, Hinwil und Pfäffikon.

Als Grund für die Einstellung gibt der Verlag „die unbefriedigende Ertragslage des Gratisanzeigers“ an, welcher 2006 „erneut einen Rückgang der Werbeeinnahmen verzeichnen musste und weitere Marktanteile an neue Wettbewerber verlor.“ Zu schaffen gemacht hat dabei auch „die anhaltende Verlagerung der für Gratisanzeiger entscheidenden Rubrikeninserate ins Online-Geschäft.“ Nach einem Käufer hat man sich gar nicht erst umgesehen, denn offenbar ist in der Branche niemand bereit, für ein Gratisblatt Geld in die Hand zu nehmen. (Ganz anders als Tamedia selbst vor zwei Jahren.) Für die Betroffene Kollegen, die sich die 3,2 Vollzeitstellen aufteilen werde nach anderen Arbeitsstellen innerhalb von Tamedia gesucht, Kündigungen seien aber nicht auszuschliessen.

Zu ein wenig Geld gemacht haben die Werdstrassen-Manager dagegen die Wochenzeitung „Vorstadt“, die als Beilage für die Quartiere in Zürich-Nord dem „Tagblatt der Stadt Zürich“ beigelegt wird und eine Auflage von 35 800 Exemplaren aufweist. Käuferin ist die Echo-Verlags AG von Inserate-Akquisiteur Elio Camponovo. (pv.ch)