«Trotz ein paar Problemen ist das Echo mehrheitlich positiv»

Das «Newsnetz» ist da. Der redaktionelle und verlegerische Verbund der Plattformen tagesanzeiger.ch, baz.ch und bernerzeitung.ch ist laut Chefredaktor Peter Wälty gut gestartet.

Herzstück des «Newsnetz» ist eine gemeinsame Redaktion in Zürich für den Mantelteil. Mit gegen 40 Journalistinnen und Journalisten bietet die «Newsnetz»-Redaktion ihren Leserinnen und Lesern täglich Nachrichten, Hintergrundinformationen und Multimedia-Angebote. Blogs und Podcasts sowie Kommentarfunktionen sollen das Angebot abrunden.

Die Journalistinnen und Journalisten der Mantelredaktion sind für alle nicht regionalen Inhalte zuständig. Für die lokalen News sind Regionalredaktoren an den Standorten Basel, Bern und Zürich im Einsatz. Zusammen mit dem Verlag und den Regionalpartnern verfügt das Newsnetzwerk über rund 60 Vollzeitstellen. Chefredaktor des «Newsnetz» ist Peter Wälty, der bereits das Internet-Portal 20minuten.ch aufge­baut hat. 

Peter Wälty, wie ist das «Newsnetz» gestartet?

In meinen Augen ganz gut. Wir können bei den Pageviews bereits einen Zuwachs von 50 Prozent verzeichnen. Und das Echo ist mehrheitlich positiv. Reklamiert werden vor allem marginale Probleme wie falsche Sonderzeichen, das Wetter, das man nicht findet oder die Börsenseite. Das sind für uns natürlich wichtige Hinweise, wie wir das Layout noch optimieren können.

Ist es zu irgendwelchen Problemen oder Pannen gekommen?

Die Frage müsste lauten: Wo gabs keine Probleme? Wir kämpfen mit der Technik. Das merkt man vorne kaum, aber die Techniker sind am Schwitzen. Sie arbeiten derzeit praktisch rund um die Uhr. Aber so richtige Pannen gabs Gott sei Dank bis jetzt keine.

Wie muss man sich eine Redaktionssitzung vorstellen? Gibt es morgens jeweils eine Videokonferenz an der Basel und Bern angeschlossen sind?

Wir machen morgens um neun Uhr eine Ressortleiter-Sitzung. Dort werden die einzelnen Tasks in einem Online-System erfasst, das allen Redaktionen zugänglich ist. So sehen die Aussenredaktionen, was die Mantelredaktion auf dem Menu hat. Bei Bedarf spricht man sich ab – per Skype oder Handy.

Welches sind deine Ziele und Visionen?

Wichtig ist zunächst mal, den Betrieb zu konsolidieren. Stellen Sie sich vor: In Basel hat man vor fünf Wochen den Redaktionsleiter bestimmt, Bern hat vor vier Wochen das Espace-Konzept gekippt, zehn Journalisten haben vor zwei Wochen angefangen, nochmal zehn letzte Woche und drei kommen noch. Wir brauchen erstmal ein, zwei Monate Zeit, bis der Laden einigermassen reibungslos läuft.

Was sagst Du zu «News1»? Die neue Konkurrenz (unter anderem aus dem Hause NZZ, AZ Medien und Südostschweiz Medien) will ab Oktober zur umfassendsten Schweizer News- und Community-Plattform aufsteigen…

Man darf den Aufwand, die Interessen mehrerer Verlage unter einen Hut zu bringen nicht unterschätzen. Mit drei ist es schon schwierig genug. Mit sechs wirds nicht einfacher. Und einen neuen Brand aufzubauen ist ebenfalls nicht ganz ohne. Ich bin gespannt wie die das machen. (pv.ch)

        
  Will sich ein bis zwei Monate Zeit geben bis der Laden reibungslos
                 läuft: Peter Wälty, der Chefredaktor des Newsnetz.

                                    (Bild: Tamedia)