Was du wolle?

Mit einer sprachlich und politisch völlig inkorrekten Kampagne hat sich der Verlegerverband Schweizer Presse in die Nesseln gesetzt. Geworben wird mit latent ausländerfeindlichen Sprächen („Du finde!“) für das „Schweizer Portal für Mediaplanung“, das die PubliGroupe im Auftrag des Verbands betreibt.

Von denen, die Tag für Tag mit Werbung umgehen, dürfte man das nötige Feingefühl eigentlich erwarten. Doch wenn die Kreativen einmal losgelassen… Die Kampagne von „Schweizer Presse“ mit dem „Claim“ „Was du wolle – du finde“ richtet sich an Mediaplaner, also jene Fachleute, die en gros die Werbeaufträge auf die einzelnen Medienprodukte verteilen – und daher bei den Verlage besonders gepflegt und gehegt werden. Auf Mediasearch.ch, ein OneStopShop gibt’s alles, Links, Tools, Media, und zu guter Letzt ein wenig Deutsch. Gesponsert wird der Auftritt von allen namhaften Verlagen des Landes.

Anzunehmen ist, dass die Planer korrektes Deutsch dem offenbar lustig gemeinten Secondo-Spruch vorziehen würden. Manch einer dürfte auch seine Mühe haben mit der unterschwelligen Anspielung. Dem „Kritiker“ kam der Spruch jedenfalls in den falschen Hals, er speuzte: „Eigentlich müsste man diese „Medienkampagne“ verklagen – denn sie richtet sich ganz klar gegen Ausländer – und nicht, wie demnächst zu lesen sein wird, gegen stupide Kidz, die nur noch in Brocken sprechen und nicht lesen können. Das ist Rassismus der feinen Art, ziemlich schlimmer Rassismus. Und wenn Ihr schon keine anderen Inserate bekommt, dann könntet Ihr doch mal einen Unicef-Spendenaufruf publizieren – wäre doch was, oder?“ (pv.ch)