«Tanzen war wichtiger»

Prominenz auf dem Parkett. Berichte vom 81. Schweizer Medienball im Dolder Grand in Zürich.

 

Gestylte Roben, lockerer Small Talk und glanzvolle Stimmung prägten den diesjährigen Presseball. Unter das tanzfreudige Publikum, das bis in die frühen Morgenstunden zu den Swing-Rythmen des Eddy Miller Orchestra auf dem Parkett seine Runden drehte, mischten sich zahlreiche Prominente aus Medien, Wirtschaft und Politik.
Leitendes Personal aus dem Hause Ringier, das die Ballzeitung zum Abend beisteuerte, mit CEO Christian Unger, Schweiz-Chef Mark Walder und Blick-Verlagsleiterin Caroline Thoma, von der NZZ mit CEO Polo Stäheli sowie Chefredaktor Markus Spillmann, SRG (mit dem scheidenden Chef Armin Walpen) sowie von Tamedia (mit CEO Martin Kall und Ball-Ehrenpräsident Hans-Heinrich Coninx) hatte sichtlich Spass an dem festlichen Anlass im Zürcher Dolder.
Freude hatten auch die Politiker: Den Kanton repräsentierte Regierungspräsident Hans Hollenstein, der mit der Begrüssung der Ehrengäste aus Deutschland die protokollarischen Pflichten erledigte. Er nahm die aus Mecklenburg-Vorpommern angereiste Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider und den Schweriner Wirtschaftsminister Jürgen Seidel in Empfang.
Um den deutschen Botschafter aus Bern, Axel Berg, kümmerten sich derweil Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, der sich mental auf einen Marathonlauf am Folgetag vorbereitete, und der Stadtzürcher Finanzvorstand Martin Vollenwyder, dessen Partnerin Susanne Bernasconi eine der Hauptpreise der Tombola abräumte, ein Aufenthalt im Badrutt’s Palace in St. Moritz. Auch Heinigers Gattin Susanne zählte zu den Glücklichen: Sie nahm ein teures Geschmeide von Gübelin entgegen.
Ebenfalls einen Hauptgewinn räumte Roger Studer ab, Chef Investment Banking bei der Bank Vontobel. Er darf, wenn ihn die Bank denn reisen lässt, zur Erholung nach Miami. Die Loskäufer unterstützten unter anderem «Reporter ohne Grenzen» und den Zürcher Journalistenpreis. Als Glücksfee amtete die reizende Miss Meck-Pomm Reingard Hagemann.
Unter den rund 500 Ballgästen, die einen der Trostpreise mit nach Hause nehmen durften oder leer ausgingen, wurden unter anderem Verleger Jürg Marquard, UBS-Sprecher Peter Hartmeier, Big-Band-Legende Pepe Lienhard und – als rasende Reporterin – Hildegard Schwaninger gesichtet. Von den anwesenden Berufskollegen zogen auffällig viele eine Vollniete – in Form eines Abos ihres Arbeitgebers. So auch Peter Röthlisberger, der Blick am Abend-Chef musste sich mit einem Jahresabo des «Blick» zufrieden geben.
Aktuelle Berichte zum Medienball gab es für alle, die durchgehalten haben bis zum traditionellen Katerfrühstück im Kongresshaus, von SonntagsBlick, SonntagsZeitung, Sonntag und Zentralschweiz am Sonntag. Verschlafen hat den Event dagegen, vermutlich, weil bei ihr die Uhren zu früh auf Winterzeit umgestellt wurden, die NZZ am Sonntag.   
Nachtrag 1.11.: Weitere Berichte zum Ball lieferten die NZZ und der Tagi in ihren Montagsausgaben (siehe weiter unten).

 

Sonntagsblick, 31. Oktober 2010

People

Hereinspaziert zum 81. Medienball im Dolder Grand

Hier lacht die Medienmacht

Von Tamara Sedmak (Text), Sabine Wunderlin (Fotos)

Beim glamourösen gesellschaftlichen Medien-Highlight des Jahres tanzten die Konkurrenten für einmal gemeinsam auf dem Parkett.

Das Who’s who aus Wirtschaft, Politik und Medien feierte gestern Abend im Dolder Grand in Zürich eine unvergessliche Ballnacht. Als äusserst fleissige Medienkonsumenten gaben sich selbstverständlich die Verlags- und Zeitungschefs.

«Mein eigenes Blatt lese ich täglich 45 Minuten», bestätigte Albert P. Stäheli, CEO der NZZ AG. Etwas schneller und vielseitiger ist Verleger Jürg Marquard: «Für den BLICK brauche ich fünf, für den ‹Tagi› und die ‹Financial Times› jeweils zehn Minuten. Das reicht.» Doch die leichte Kost kommt nicht zu kurz: «Den Boulevard lese ich am liebsten im BLICK», sagt Peter Hartmeier, Kommunikationschef der UBS Schweiz.

Apropos Boulevard, das auffallendste Abendkleid trug die Gattin von Medienmogul Hans Heinrich Coninx, Christine Gerber Coninx: «Es ist eine Haute-Couture-Robe der Zürcher Designerin Rosemarie Amacher.» Auffallend: Viele Damen trugen hauteng. Ob da das köstliche Ballmenü mit frischen Waldpilzen, Lachsforelle, Duo vom Rind mit Semmelknödel und Käsekuchen Platz hatte? Jedenfalls konnten sie die Kalorien bis in den frühen Morgen wieder abtanzen.

Der Zürcher Stadtrat Martin Vollenwyder kam mit Susanne Bernasconi.

Birgit und Jörg Tobuchat, Verlagsgeschäftsführer Axel Springer Schweiz.

Ralph Büchi, CEO Axel Springer Schweiz, mit Marie-Christine Büchi.

Marc Walder, CEO Ringier Schweiz und Deutschland, hatte mit Gattin Susanne sichtlich Spass.

Nadja Cerragato und Pierin Vincenz, CEO Raiffeisenbank.

Verleger Jürg Marquard mit Gattin Raquel.

Christian Unger, Konzernchef Ringier, mit Frau Annette. Franziska von Weissenfluh mit NZZ-CEO Albert P. Stäheli (von links).

Elegant: Martin Kall, CEO Tamedia AG, und Gattin Anne Gorgerat Kall.

NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann mit Andrea Six, Dagmar Steinemann und Marius Hagger (NZZ, von links).

Gut gelaunt: Peter Hartmeier, Kommunikationschef UBS Schweiz, mit Gattin Cora.

Zürcher Regierungsrat Thomas Heiniger, Frau Susanne.

Vergnügt: Caroline Thoma, Verlagschefin Ringier, kam mit Ehemann Urs.

Genesen: SRG-Chef Armin Walpen mit seiner Gattin Ruth.

Aktrice Esther Gemsch mit Andreas Auerbach, Voice Publishing.

«Blick am Abend»-Chef Peter Röthlisberger, Schatz Barbara.

Stets mit Fliege: Ball-Patron und Ex-Verleger Hans Heinrich Coninx mit Gattin Christine.

 

 

SonntagsZeitung, 31. Oktober 2010

Tanzen war wichtiger als fachsimpeln

Am Medienball im Zürcher Dolder vergass man jede Konkurrenz

von Martina Bortolani (Text) Bruno Schlatter (Foto)

Zürich Unter Reingard Hagemann stellt man sich definitiv jemanden anders vor. Nicht eine junge, hübsche Dame und schon gar keine Miss Mecklenburg-Vorpommern. Zusammen mit dem gut gelaunten Hoteldirektor Thomas Schmid begrüsste sie als Ehrengast die Geladenen am gestrigen Medienball in der Luxusresidenz Hotel Dolder Grand am Zürichberg. «Mein schöner, althochdeutscher Vorname», sagte die sympathische Blondine, «stammt aus der Nibelungenzeit, eine Leidenschaft meiner Eltern.»

Daneben begrüssten sich der Idée-Suisse-Direktor Armin Walpen und der Ombudsmann des Schweizer Fernsehens und Radio, Achille Casanova, und deren Gemahlinnen. Dazu gesellten sich der Zürcher Regierungsrat Hans Hollenstein und Tamedia-Ex-Verleger Hans Heinrich Coninx. Zum Apéro gab es passenderweise «Rotkäppchen-Sekt» aus Mecklenburg-Vorpommern. «Eine spezielle Wahl», urteilte Master of Wine Philipp Schwander, der mit Begleiterin Nicole Gräflein erschien. Schwander grinste breit und lobte immerhin die «beeindruckende Marketing- Strategie des DDR-Champagners». Daran nippte auch die am auffälligsten gekleidete Dame des Abends, Irina Beller, gekleidet als «Pfau auf High Heels». Sehr elegant war das Kleid von Susanne Heiniger, Frau des Zürcher Regierungsrats Thomas Heiniger. Die Gattin trägt «Saint-Phil von der Bahnhofstrasse», der Gemahl einen auffällig glänzenden Anzug aus der Hochzeitsboutique Zoro. Auf Mass? «Nein, ich habe doch eine Allerweltsfigur», sagte der schlanke Gesundheitsdirektor.

Nach dem feudalen Dinner, das einige der Gäste fast verpassten, weil die Parkschranke in der Tiefgarage P1 nicht aufgehen wollte, tanzten die Ballgäste in die Nacht hinein. Outfit-technisch um den Titel «Schönstes Paar des Abends» kämpften der Bandleader Pepe Lienhard und seine Frau Christine Köhli sowie der Verleger Jürg Marquard mit seiner Frau Raquel Lehmann.

Letztere unterhielt sich sehr angeregt und offensichtlich amüsiert mit Susanne Walder, Frau des Ringier-CEO Marc Walder. Das Thema der beiden Glamour-Ladys war vermutlich weniger die journalistische Freiheit als mehr ihre fast identische Haarfarbe. Doch das störte im Dolder Grand gestern Nacht niemanden. Der Medienball ist immer noch die Veranstaltung, an der die Medienschaffenden am wenigsten über Medien reden.

Bruno Schlatters Bilder weiter unten…

Jürg Marquard, Raquel Lehmann: Wollten das schönste Paar sein

Armin und Ruth Walpen, Erica und Achille Casanova: Die beiden Herren gehören zu den altgedienten Semestern der Branche

Miss Mecklenburg-Vorpommern Reingard Hagemann, Thomas Schmid und zwei Matrosen der leichten Welle: Nicht nur die Blumen waren rosig

Irina Beller: Sie kam als «Pfau auf High Heels»

Nicole Gräflein mit Philipp Schwander: Lob für DDR-Tropfen

Pepe Lienhard, Christine Köhli: Beschwingt in die Nacht

Susanne und Thomas Heiniger: Auffällig glänzender Politiker

 

 

Sonntag, 31. Oktober 2010

Glamour

Grosse Gala im «Dolder Grand»

Ein Thema bestimmte den Medienball in Zürich: Was muss Bundesrätin Doris Leuthard anders als Moritz Leuenberger machen?

Hoch gestylte Abendkleider, glanzvolle Stimmung und das deutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern als Ehrengast – das war gestern Abend der 81. Modeball im Zürcher Dolder Grand Hotel. Frage des Abends: Was muss die neue Medienministerin Doris Leuthard anders machen als ihr Vorgänger Moritz Leuenberger? «Sie muss der staatlichen SRG zeigen, wo Schluss ist mit der Expansion, damit der Wettbewerb unter den privaten Medien besser spielen kann», erklärte Albert P. Stäheli, der CEO der NZZ-Gruppe.

Ins gleiche Horn blies auch Schauspielerin Esther Gemsch (Ex-«Lüthy und Blanc»): «Sie muss liberaler werden und die privaten Medien mehr fördern.» Warum? «Damit die Monopolstellungen in der Schweizer Medienszene aufgeweicht werden und somit die Konkurrenz besser spielen kann.»

Der Ende Jahr abtretende SRG-Generaldirektor Armin Walpen, nach einer Herzoperation zwei Monate ausser Gefecht, betrat erstmals wieder «ganz gesund und munter» die grosse Showbühne. Und wehrte sich: «Ich bin überzeugt, dass Frau Bundespräsidentin Leuthard den Stellenwert des Service public in unserem Land richtig einzuschätzen weiss und ausserdem die Unabhängigkeit mit Überzeugung hochhalten wird. Ich freue mich!» Raiffeisenbank-CEO Pierin Vincenz aber entgegnete: «Es muss in der Medienlandschaft wieder mehr Wettbewerb herrschen, vor allem bei Radio und Fernsehen. Sonst läuft die Branche Gefahr, dass sie wie bei einem Grossteil der Banken auf eine explizierte Staatsgarantie zählen kann, was zu enormen Wettbewerbsverzerrungen führt.»

Grosse Gala im «Dolder Grand»

Eine kesse Sohle legten die Gäste beim Medienball aufs Parkett.

1 Ex-Swissair-VR Eric Honegger und seine Ehefrau. | 2 Gut gelaunt: Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz mit seiner Ehefrau Nadja. | 3 Auffällig: Bauunternehmer Walter Beller und seine Irena. | 4 Ringier-Schweiz-Chef Marc Walder mit Gattin Susanne. | 5 Verleger Jürg Marquard kam mit seiner Ehefrau Raquel. | 6 CVP-Politiker Achille Casanova mit Ehefrau Erica.

 

 

 

Zentralschweiz am Sonntag, 31. Oktober 2010

Medienball in Zürich

«Leuthard wird es richten»

Gestylte Abendkleider, glanzvolle Stimmung und das deutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern als Ehrengast – das war gestern Abend der 81. Modeball im Zürcher Dolder Grand Hotel. Frage des Abends: Was muss die neue Medienministerin Doris Leuthard anders machen als ihr Vorgänger Moritz Leuenberger? «Sie muss der staatlichen SRG zeigen, wo Schluss ist mit der Expansion, damit der Wettbewerb unter den privaten Medien besser spielen kann», erklärte Albert P. Stäheli, der CEO der NZZ-Gruppe. Ins exakt gleiche Horn blies auch Schauspielerin Esther Gemsch (Ex-«Lüthy und Blanc»): «Sie muss liberaler werden und die privaten Medien mehr fördern.» Warum? «Damit die Monopolstellung in der Schweizer Medienszene aufgeweicht wird und somit die Konkurrenz besser spielen kann.»

Walpen wieder gesund

Der Ende Jahr abtretende SRG-Generaldirektor Armin Walpen, nach einer Herzoperation zwei Monate ausser Gefecht, betrat erstmals wieder «ganz gesund und munter» die grosse Showbühne. Und wehrte sich: «Ich bin überzeugt, dass Frau Bundespräsidentin Leuthard den Stellenwert des Service Public in unserem Land richtig einzuschätzen weiss und ausserdem die Unabhängigkeit mit Überzeugung hochhalten wird. Sie wird es richten – ich freue mich!» Raiffeisenbank-CEO Pierin Vincenz aber entgegnete: «Es muss in der Medienlandschaft wieder mehr Wettbewerb herrschen, vor allem bei Radio und Fernsehen. Sonst läuft die Branche Gefahr, dass sie wie bei einem Grossteil der Banken auf eine explizierte Staatsgarantie zählen kann, was zu enormen Wettbewerbsverzerrungen führt.»

Verleger Jürg Marquard gab sich diplomatisch: «Da der zukünftige Ex-Bundesrat Moritz Leuenberger vor seinem Rücktritt doch einige Weichen gestellt hat, denke ich, dass Bundespräsidentin Doris Leuthard die neuen Konstellationen erst einmal beobachten muss, bevor sie Spielraum für eventuell notwendige Eingriffe haben wird.»

 

 

NZZ, 1.11.2010

Tanz vor «Meck-Pomm»-Kulisse
3. Schweizer Medienball (und 81. Zürcher Presseball) im «Dolder Grand»

Knapp 500 Gäste haben in der längsten Nacht des Jahres am Schweizer Medienball teilgenommen. Viele hochkarätige Vertreter der Medienwelt, aber nur wenige Politiker waren im «Dolder Grand» präsent.
Von Katja Baigger
«Reisen Sie an die Ostsee!» Mit dieser Aufforderung schloss Jürgen Seidel, stellvertretender Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, seine Ansprache im Hotel «Dolder Grand» am 3. Schweizer Medienball, der nach alter Zählung 81. Zürcher Presseball hiesse. Dieses Jahr war Deutschland Gastland am legendären Anlass, vertreten durch «Meck-Pomm», wie seine Bewohner das neue deutsche Bundesland nennen.

Allzu schlichte Dekoration
Kulinarische Bekanntschaft mit der Gegend hatten die Besitzer von Dinner-Ballkarten bereits beim köstlichen 5-Gänger machen können, die Gäste mit Champagner-Ballkarten taten dies mit einem Glas Rotkäppchen-Sekt. Was die Dekoration anbelangt, hätte man Inspirierteres machen können als Strandkörbe aufstellen und Ostsee-Werbeplakate aufhängen, meinten einige Mittzwanziger aus dem Gastkanton St. Gallen. Der Küchendirektor der Jachthafenresidenz «Hohe Düne» in Rostock hatte die Vorspeise gekocht. Tillmann Hahn heisst er und garnierte sinnigerweise ein Bauernhuhn mit Waldpilzen. Der gesprächige Koch setzte sich zu den Gästen und schwärmte von der hiesigen Aussicht auf die Berge. Bei den folgenden Gängen, die von Chefköchen des «Dolder» kreiert wurden, sinnierte man mit dem Rostocker über die Beliebtheit von Kochsendungen.

Nach dem deutschen Käsekuchen wurde eine Etage höher der Tanz eröffnet. Wie gewohnt geschah dies durch den Schirmherrn des Balls, Hans-Heinrich Coninx. Der ehemalige Tamedia-Verleger und seine Gattin blieben nicht lang alleine, bald schon flitzten der Ex-«Tages-Anzeiger»-Chefredaktor und heutige Leiter der UBS-Unternehmenskommunikation, Peter Hartmeier, mit Partnerin sowie Journalistin Esther Girsberger mit ihrem Mann über das Parkett im Ballsaal – die (Ex-)Tamedia-Prominenz schien unter sich zu sein. Doch auch NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann, NZZ-CEO Polo Stäheli und Exponenten weiterer Medienhäuser waren präsent, so etwa Patrik Müller, Chefredaktor des «Sonntags», und Ringier-CEO Marc Walder. Obwohl nur drei Lokalpolitiker anwesend waren, räumten ihre Partnerinnen bei den Tombola-Preisen ab. Glücksfee war Miss Mecklenburg-Vorpommern mit dem althochdeutschen Vornamen Reingard. Gemeinsam mit DRS-1-Moderator Mike La Marr, der sich zum Schluss verhedderte, beglückwünschte sie die Partnerin von Stadtrat Martin Vollenwyder; sie gewann 3 Nächte im St. Moritzer Nobelhotel Badrutt’s Palace. Die Frau des Zürcher Regierungsrats Thomas Heiniger konnte Schmuck von Gübelin nach Hause tragen.

Tombola von hohem Wert

Die Tombola war laut dem Veranstalter mit einer halben Million Franken die wertvollste in der Geschichte des Balls. Das mag sein; allerdings war der Hauptpreis im Jahr 2008, ein Cabriolet, mit 56 000 Franken mehr als doppelt so viel wert wie der diesjährige Hauptgewinn: 4 Nächte im Grand-Hotel Bellevue in Gstaad und 2 Nächte im Grand-Hotel Les Trois Rois in Basel für 2 Personen kosten 24 000 Franken. Gäste wurden knapp 500 gezählt, das sind etwas weniger als letztes Jahr. Den Höhepunkt erreichte die Stimmung beim Auftritt von Sängerin Natasha Wright, die Tina-Turner-Songs zum Besten gab. Insgesamt wirkte der Anlass weniger ausgelassen als in früheren Jahren. Doch ein bisschen Glamour, da war man sich einig, tut der krisengeplagten Medienbranche gut.
Tages-Anzeiger, 1.11.2010
Notizen zu Namen
ROTKÄPPCHEN-SEKT AM MEDIENBALL IM DOLDER GRAND
von Hildegard Schwaninger

Esther Girsberger, Ex-Tagi-Chefredaktorin, tanzte ausgelassen mit ihrem Mann.

Ich war zum ersten Mal auf dem Schweizer Medienball, habe also keine Vergleichsmöglichkeiten. Aber Leute, die jedes Jahr gehen, sagten, es sei noch nie so leer und so langweilig gewesen.

Der Ball fand im Dolder Grand statt. Fast 490 Gäste waren da. Etwa 50‘000 Franken wird der Ball einbringen, ein Billett kostete 690 Franken, es müssen also viele Ehrengäste dagewesen sein. Der Erlös dieses Wohltätigkeitsfests zugunsten der Freiheit der Presse geht an die Menschenrechtsorganisation «Reporter ohne Grenzen».
 
Too big to fail heisst es bei den Banken, too big to have fun könnte man beim Dolder Grand sagen. Es waren einfach zu wenige Menschen auf zu viel Raum, als dass es ein rauschender Ball hätte werden können.

Ein prominenter Gast, der ins Auge stach, war Eric Honegger, der frühere Regierungsrat und Verwaltungsratspräsident der Swissair. Ihn hat man lange nicht in der Oeffentlichkeit gesehen, in der zur Bar umfunktionierten Hotelhalle sass er mit einer Boutiquebesitzerin. Es war nicht Trudie Götz. Die sitzt mit gebrochenem Fuss Zuhause (auf einer Yacht hat sie sich den Zeh gebrochen, dann ging sie – Schönheit muss leiden – in Mailand auf Plateausohlen und stürzte).
 
Wer war sonst da? Journalisten sah man wenige (NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann, Sonntag-Chefredaktor Patrik Müller, Bilanz-Chefredakteur Dirk Schütz); die können sich bei der Finanzkrise, von der die Branche gebeutelt ist, gar kein Ballkleid leisten. Die effiziente Esther Girsberger liess sich nach wildem Tanz mit ihrem Mann, im Beauty Corner die Haare aufrollen und frisieren. Ein Gratisdienst für die Ballgäste. 

Sonst sah man mehr die Bonzen der Branche. SRG-Generaldirektor Armin Walpen, Axel Springer Schweiz CEO Ralph Büchi, Albert Stäheli von der NZZ-Gruppe, Martin Kall von Tamedia, Fibo Deutsch, der sein 50-Jahre-Jubiläum bei Ringier feiern kann, und Marc Walder (Bild), CEO von Ringier, der auch gleich ein paar Promis mitbrachte, nämlich Jürg und Raquel Marquard, das in den Ringierblättern omnipräsente Glamour-Paar.

Verleger Hans Heinrich Coninx (Bild), Präsident des Ehrenkomitees, und Peter Hartmeier, der vom Journalismus zur UBS gewechselt hat, sassen mit ihren Frauen (Cora Hartmeier hat eine Apotheke in Schaffhausen) ganz allein im riesigen Gartensalon. Wenigsten das Gesprächsthema war heiss: Politik.
 
Die weitaus hübscheste und weitaus jüngste Frau des Abends war Reingard Hagemann (Bild), Miss Mecklenburg-Vorpommern. Zwanzig Jahre und viel mehr trennten sie vom Rest der Welt. Sie war als Glücksfee engagiert, denn der Abend stand (aus letztlich unerfindlichen Gründen) im Zeichen von Mecklenburg-Vorpommern.

Reingard Hagemann, in ihrem Kleid («von keinem Designer, sondern irgendetwas aus einer Boutique») schön wie Schneewittchen, studiert Kulturwissenschaft und Anglistik in Schwerin und möchte Moderatorin werden. Und erzählt, dass sie sich schon als vierjähriges Kind wünschte, eines Tages im Schloss von Schwerin, zu wohnen, an dem sie jeden Tag vorbeifuhr. Dort residiert Landtagspräsidenten Sylvia Bretschneider, die auch anwesend war.

Der Tourismus-Manager neben der Miss wirbelte für Mecklenburg-Vorpommern, das wirklich ein besonders schöner Landstrich sein muss. Sie haben, sagt er, viele Schweizer Gäste, und die fahren mit dem Velo durch die Gegend. Glück brachte die schöne Reingard den beiden als Ehrengäste eingeladenen FdP-

Politikersgattinnen Susanne Heiniger (Frau von Regierungsrat Thomas Heiniger) und Susanne Vollenwyder (Frau von Stadtrat Martin Vollenwyder), als sie Tombola-Fee spielte. Die eine gewann den von Gübelin-Manager Hanspeter Pieth überreichten Schmuck, die andere das Weekend im Badrutts Palace Hotel in St.Moritz.
 
Den Hauptpreis spendete der junge Uhrmacher Michael Vogt  aus Neuenburg.  Die von ihm kreierte Uhr (Vogard), die einzige Uhr, die automatisch auf Sommer- und Winterzeit umstellt, was in dieser Nacht sehr praktisch war.

Das gleiche Kleid wie eine Woche vorher am Kispiball, aber dafür den teuersten Schmuck trug Irina Beller. Das Diamantencollier samt Ohrringen, das Baulöwe Walter Beller seiner sexy Ukrainerin gekauft hat, kostet eine halbe Million Franken. 

Irina Beller trug dasselbe Kleid wie am Kispiball, dafür den teuersten Schmuck.

Journalisten in Dienst sah man viele. Sie wedelten mit ihren Kameras und mit ihren Schreibblöcken, auf der Jagd nach den Promis, unter denen man auch den Musiker Pepe Lienhard (Bild), der am Abend vorher mit seiner Bigband in der Wiener Hofburg gespielt hat, sah, sowie den Banker Pierin Vincenz von Raiffeisen, und den CEO von Clariant, Hariolf Kottmann.

Spätabends erschien doch noch ein waschechter Journalist mit seiner bildhübschen jungen Frau als Ballgast: Blick-Reporter Viktor Dammann. Als Mitglied des Pressevereins durfte er ab 22 Uhr für 100 Franken pro Person auf den Ball. Rotkäppchen-Sekt à discrétion inbegriffen.

 

Berichte gab es auch in D-News, MV-Ticker und Ostseeblick.


Jürg Marquard, Raquel Lehmann: Wollten das schönste Paar sein


Armin und Ruth Walpen, Erica und Achille Casanova: Die beiden Herren gehören zu den altgedienten Semestern der Branche


Miss Mecklenburg-Vorpommern Reingard Hagemann, Thomas Schmid und zwei Matrosen der leichten Welle: Nicht nur die Blumen waren rosig


Irina Beller: Sie kam als «Pfau auf High Heels»


Nicole Gräflein mit Philipp Schwander: Lob für DDR-Tropfen


Pepe Lienhard, Christine Köhli: Beschwingt in die Nacht


Susanne und Thomas Heiniger: Auffällig glänzender Politiker

Dank an Bruno Schlatter (Sonntagszeitung), der obige Fotos gemacht hat!